Es wird ja darüber diskutiert, eine Urheberrechtsabgabe zu erheben. Das würde so ähnlich wie bei der VG Wort funktionieren. Die KI-Industrie zahlt ein paar Milliarden und das Geld wird unter denen verteilt, die die Texte schreiben. Fände ich eine gute Sache.
Wäre schön, wenn das irgendwann kommen würde 
Für mich ist das eine Horror-Vorstellung. Jaron Lanier (O-Ton Amazon: "Internetpionier und Cyberguru" hat das 2014 in seinem Buch "Wem gehört die Zukunft?" schon einmal vorgeschlagen, da ging's noch gar nicht um AI sondern um Google und Social Media, die unsere Daten absaugen. Letztlich aber ist das Jacke wie Hose. Ich habe das Buch gelesen: schludrige Recherche und logisch mangelhafte Argumentation.
Meine Schlussfolgerung damals:
‚Terrible simplification‘ ist alles, was Lanier zu bieten hat. So zum Beispiel plädiert er für eine neue Form des Humanismus. Eine, in der der Benutzer nicht mehr Schachfigur auf dem Brett der grossen Internet-Giganten ist, die er Sirenenserver nennt, weil sie die Nutzer anlocken, unter dem Vorwand, ihre Dienste seien gratis, während der Benutzer unterm Strich damit zahlt, dass er seine Daten hinterlässt. Laniers Form des Humanismus besteht darin, dass der Nutzer dafür bezahlt wird, dass er seine Daten hinterlässt. Einmal mehr: Das wirft Fragen auf. Wie zum Beispiel soll diese Bezahlung ganz praktisch statt finden? Lanier bleibt vage. Er will eine Art staatliche Kontrollinstanz, die ganz genau registriert, wann wer welche Daten preis gegeben hat, damit ihm in Form einer Nano-Zahlung dieser Preis rückerstattet wird.
Und hier haben bei mir sämtliche Alarmglocken geläutet. Was Lanier will, ist nicht eine neue Form von Humanismus, so schön es klingen mag, das wir dafür bezahlt werden sollen, dass wir bei den Sirenenservern unsere Daten hinterlassen. Es ist eine gesteigerte Form des gläsernen Konsumenten, des komplett durchsichtigen Internet-Benutzers. Was Lanier vorschlägt, ist kein Humanismus, es ist die totale Überwachung!
Jaron Lanier: Wem gehört die Zukunft? – litteratur.ch